Belohnung und Bestrafung

„Mach das nicht, sonst gibt es keine Gummibärchen“ oder „Wenn du jetzt nicht sofort mitkommst, dann gehen wir nie wieder auf den Spielplatz“ oder auch „Wenn du jetzt schön brav bist, gibt es nachher noch ein Eis“…

Kennst du sie, diese Sätze? Es gibt sie überall und in gefühlt jeder Situation: Androhungen und Anreize. In diesem Text möchte ich dir einen Einblick in meine Gedankenwelt geben und dir aufzeigen, warum es sich lohnt, auf derartige Wenn-Dann’s zu verzichten.

Was genau wollen wir denn erreichen, wenn wir diese Sätze benutzen? Wir wollen, dass alle mitmachen, dass es leicht ist und etwas funktioniert.

Wir brauchen Kooperation, Leichtigkeit und Harmonie.

Nur eines übersehen wir dabei: Wir erzwingen all das.

Mit solchen Methoden setzen wir ein junges Menschlein unter Druck und geben die Verantwortung ab. Nach dem Motto: Entscheide du, ob du mitmachst und wir alle Spaß haben, oder ob du dich sträubst und es hier für alle schwierig und unangenehm wird (keine Gummibärchen, kein Spielplatz, kein Eis, Hausarrest, …).

Wenn nur eine Sache im Leben feststeht, dann diese: Alle Menschen wollen mitmachen und zum Wohle der Gemeinschaft beitragen. Das ist unser intrinsischstes Bedürfnis überhaupt und eine der Grundannahmen der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg. Denn überlebt die Gemeinschaft, überleben wir selbst.

Darauf also darfst du vertrauen: Jeder will mitmachen.

Auch, und vor allem Kinder. Ihnen ist es ein tiefes, inneres Bedürfnis, mitzumachen, mitzuhelfen und dabei zu sein.

Es sieht in diesem einen Moment, in dem du dieses Mitmachen brauchst, nicht danach aus? Dann beobachte dein Kind. Es erfüllt sich mit allem, was es tut, ein Bedürfnis (wie du auch). Finde heraus, was dieses Bedürfnis ist und hilf deinem Kind, dieses Bedürfnis zu erfüllen. Gemeinsam werdet ihr den Übergang ins Mitmachen finden. In Verbindung und Leichtigkeit. Ganz sicher!

Setzen wir Belohnung und Bestrafung ein, so lernt unser Kind auf Dauer, dass es nicht gut (genug) ist, wie es ist. Ständig kommt ein Kommentar von außen, ein „das war gut“, „das war schlecht“, „streng dich mal an“… Das Kind lernt nicht, sich selbst zu lieben und Dinge zu tun, weil es selbst es als richtig empfindet. Letzten Endes handelt dieses Kind nur, wenn es eine extrinsische Motivation bekommt: durch einen Anreiz oder eine Drohung.

Vielleicht kennst du das sogar selbst?

Spür mal rein: Wie fühlt es sich an, wenn du etwas nur für ein „gut gemacht“ tust? Und wie fühlt es sich an zu handeln, weil du intrinsisch wirklich Freude verspürst und weißt, dass du dir mit deiner Handlung ein Bedürfnis erfüllst und auch noch zum Wohle der Allgemeinheit beiträgst?

Du wirst mir zustimmen – es macht einen Riesenunterschied.

Lass uns also alle Belohnungen und Bestrafungen über Board werfen! Lass uns gemeinsam versuchen, wirklich auf den Kern zu blicken, auf das Warum hinter Verhalten und Handlungen. Lass uns unseren Kindern zeigen, welche Freude das intrinsische Mitmachen und Helfen bereitet. Zeigen wir ihnen, wie das geht!

Falls du dazu einen Impuls möchtest, melde dich gerne bei mir. In meinen LilaLiebe® Beratungen helfe ich Eltern genau dabei, ins intrinsche Mitmachen zu kommen und ihre Kinder an die Hand zu nehmen. So helfen die Eltern ihren Kindern, es zu schaffen. Liebevoll, führend, klar.

Lass uns Herzen verbinden.
Deine Vreni

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