Überzeugungen entstehen spontan, sie sitzen tief im Unbewussten und treiben Menschen zu Höchstleistungen an. Noch haben wir nicht herausgefunden, wie genau der Prozess abläuft, wie genau sich ein Mensch seine Überzeugungen wählt.
Fakt ist: Sind die Überzeugungen erst gesetzt, ist einiges an Arbeit nötig, sie zu veränden oder gar aufzulösen.
Ist jemand bspw. überzeugt von einer bestimmten Behandlung und ein anderer nicht, messen sich die Seelen der beiden an der Reibung, die in dem unvermeidlichen Streitgespräch entsteht. Ein jeder wird versuchen, den jeweils anderen auf seine Seite zu ziehen, jeder bringt die für ihn stichhaltigen Argumente auf. Und beide Gesprächspartner sind verblüfft, wie wenig ihre „guten“ Argumente beim Gegenüber ankommen.
Ein Leben ohne Überzeugungen ist nicht möglich, wir/ihr müsst Entscheidungen treffen, wählen. Denn es gibt abertausende Möglichkeiten und ohne tief sitzende, fest verwurzelte, ja verankerte Überzeugungen in eurem Unterbewusstsein würdet ihr diese schieren Masse an Möglichkeiten hilf- und planlos gegenüberstehen.
Vor allem interessant finden wir den Moment, wo eine neue Überzeugung entsteht, und den Moment, in dem eine bis dahin fraglos akzeptierte Überzeugung losgelassen, ja aufgelöst wird. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder tritt an die Stelle der aufgelösten Überzeugung eine neue. Dieser Prozess ähnelt dem, bei dem eine vollständig neue Überzeugung entsteht. Oder, und das ist weit seltener der Fall, derjenige entscheidet sich, zukünftig bezogen auf dieses Thema keine Überzeugung mehr zu haben.
Dies ist besonders bei Alten Seelen häufig der Fall, sie lösen sich nach und nach von Vorstellungen, wie genau etwas auszusehen/ zu sein hat. Und stellen zu ihrer maßlosen Überraschung fest, dass sie mit diesem Kurs viel ruhiger, fokussierter, konzentrierter sein können. Die Tiefe ihrer Wahrnehmungen wird dadurch ungemein erweitert. In dem Moment, in den Überzeugungen uns nicht mehr im Weg stehen, werden wir zum liebevollen Beobachter. Dann darf alles wahrlich sein, wie es ist. Wir setzen keine gefärbte Brille mehr auf, verwenden keinen Farbfilter, um das Bild von der Realität unseren Vorstellungen entsprechend zu verändern.
Es gibt so viele Überzeugungen! Es geht um Ernährung, Kleidung, Tagesablauf, den großen Überblick und alles was du tust. Wir sagen nicht, dass Überzeugungen an sich etwas schlechtes sind, ganz im Gegenteil. Wie bereits erwähnt ermöglichen sie dir, ganz nach deinen Wünschen und Vorstellungen zu leben, zu sein.
Es soll auch nicht das Ziel sein, keine Überzeugungen mehr zu haben. Das würde einer großen Lüge dir selbst gegenüber gleichkommen, denn du brauchst deine Überzeugungen, sie machen dich und deinen Charakter, deine Entscheidungen aus.
Gehe lieber auf Forschungsreise! Sei neugierig, setze deinen Entdeckergeist unvoreingenommen ein, um deine Überzeugungen zu identifizieren. Hast du sie gefunden, wirst du bemerken, dass allein die Kenntnis davon vieles erleichtert. Du wirst bald schon nicht mal mehr mit der Wimper zucken, wenn Entscheidungen anstehen. Sind die deine Überzeugungen (und wir sprechen hier von den großen, wesentlichen) bewusst, fällt es dir sehr leicht, dich an ihnen zu orientieren.
Das sind nur sehr wenige, vielleicht zwei Hände voll. Diese großen, wichtigen Überzeugungen gilt es zu finden, wie ein Perlentaucher auf die Suche zu gehen und sie dann in all ihrer Schönheit im Sonnenlicht des reinen Bewusstseins zu betrachten.
Alle anderen Überzeugungen kannst du wegwerfen!
Sei hier konsequent, finde sie, löse sie auf, lass sie gehen. Glaubenssätze tarnen sich oft als Überzeugungen, doch sie machen dein Leben kompliziert. Sie gilt es, aufzulösen. Gehe mit Glaubenssätzen direkt ins Feuer der Transformation, sie dürfen und müssen gelöst werden. Du wirst merken, dass du bald den Unterschied zwischen Glaubenssätzen und den wesentlichen Überzeugungen, die dich als Person ausmachen, leicht erkennen wirst.
Der Unterschied liegt darin, dass du für Glaubenssätze keinen „Ersatz“ benötigst, wenn sie dich verlassen (müssen). Überzeugungen machen deinen persönlichen Kern aus, ohne sie wärst du blank, nackt, ausgeliefert. Nur zu leicht kommt dann eine neue Überzeugung, um diese Lücke in deiner Persönlichkeit zu schließen.
Du erkennst den energetischen Unterschied von Glaubenssätzen und Überzeugungen daran, dass Glaubenssätze eine alte, zurück gerichtete, einengende und eher verhindernde Struktur haben. In Bildern und Farben wären sie grau oder gar schwarz, wie ein Klotz am Bein, mit einer dicken Kette befestigt. Deine wesentlichen Überzeugungen hingegen erkennst du an ihrer lichten, leichten und motivierenden Struktur, sie verleihen dir Flügel und ermöglichen, dass du ganz du bist.